Kurs in Kreativem Schreiben: PG-Schüler/innen erzählen ihre Geschichte
Die Autorin Beate Rothmaier leitete die jungen Talente an, ihre eigenen Geschichten zu entwickeln und aufs Papier zu bringen. Rothmaier, vielfach ausgezeichnete Autorin und selbst ehemalige PG-Schülerin, engagiert sich seit vielen Jahren neben ihrer schriftstellerischen Arbeit auch als Schreibdozentin.
„Erzähl‘ eine Geschichte“ lautete der Titel des Workshops, der mehr versprach als bloße Techniken des Schreibens. Es ging um den Kern des Erzählens, um die Suche nach der eigenen Stimme und die Kunst, Geschichten und Gedanken in Worte zu kleiden. Die Themen, die die jungen Autorinnen und Autoren wählten, waren so vielfältig wie die Gruppe selbst. Freilich bedurfte es auch etwas Mut, mit der nötigen Offenheit den anderen Teilnehmenden die eigenen Texte zu präsentieren und sie zu diskutieren. „Es kostet immer auch eine gewisse Überwindung, seine Gedanken in den Texten mit anderen zu teilen“, weiß Beate Rothmaier.
Der Kurs, der an zwei Wochenendterminen am 13. und 14. Dezember sowie am 10. und 11. Januar stattfand, wurde von PG-Lehrer Michael Spang organisiert. Und tatsächlich traf das PG mit diesem Kurs einen Nerv bei den Teilnehmenden. „Die meisten von uns sind schon mit einer Textidee im Hinterkopf in den Workshop gekommen“, sagt Teilnehmerin Angelina Schlosser. „Aber man hat dann keine Ahnung, wie man es umsetzen soll.“ Die Übungen im Kurs hätten ihr da sehr geholfen, sagt sie.
Gerade ins Schreiben reinzukommen, zeigt sich immer wieder als eine Hürde bei der Entwicklung eines literarischen Textes. „Ich habe gelernt, dass man die Perfektion am Anfang liegenlassen und einfach losschreiben sollte“, resümiert Angelina Schlosser. „Diese Blockade hat man oft“, weiß sie aus eigener Erfahrung. „Wenn man anfängt zu schreiben, ist man perfektionistisch – und dann schreibt man lieber nichts als etwas, das nicht gut ist.“ Mit gezielten Übungen konnte Beate Rothmaier hier Hilfestellung geben. Und das mit gutem Erfolg, wie PG-Schülerin Isabell Hahn erzählt. „Automatisches Schreiben,“ sagt sie, „also ausgehend von einem Satz einfach loszuschreiben und zehn Minuten nicht aufzuhören, hilft sehr, sich von den Gedanken zu lösen und ins Schreiben zu finden.“
Beate Rothmaier beleuchtete in ihrem Kurs eine Reihe von Problembereichen des literarischen Schreibens, vom einzelnen Satz bis hin zum Entwurf einer Erzählung. All das sind Aspekte, die im normalen Deutschunterricht nicht oder nur am Rande zur Sprache kommen. Genau diese Lücke zu schließen, war Ziel des Workshops: „Wir möchten unseren Schülerinnen und Schülern gerade auch diese Möglichkeiten bieten, sich kreativ auszudrücken und die eigenen Talente zu entdecken“, erklärt Schulleiterin Stella Herden. „Ein Kurs wie dieser ist eine wunderbare Ergänzung zum regulären Unterricht.“
Möglich war das Projekt nur durch die Unterstützung von Sponsoren: Neben dem Elternbeirat des PG förderten auch die Firma Betzold, die VR-Bank Ellwangen und der Verein der „Freunde der Ellwanger Gymnasien“ den Workshop. So konnte der Eigenbeitrag der Teilnehmenden gering gehalten werden. Die im Workshop entstandenen Texte werden von Beate Rothmaier redigiert und in einem Bändchen zusammengefasst, so dass alle Teilnehmenden ihre Geschichten und Romanauszüge auch noch in gedruckter Form bekommen. Auch hier übernimmt der Verein der „Freunde der Ellwanger Gymnasien“ die Kosten.